Tiefschnee Fahren: Das ultimative Ski-Abenteuer (und wie man zum Off-Piste Profi wird)

Du hast die Pisten im Griff, deine Parallelschwünge perfektioniert, und jetzt würdest du gerne auch abseits der Piste fahren und dich im Tiefschnee austoben? Willkommen beim Freeriden! Hier dreht sich alles um frischen Pulverschnee, neue Herausforderungen und eine ordentliche Portion Abenteuer. Keine Sorge – dieser Guide hilft dir dabei, sicher und selbstbewusst ins Off-Piste-Gelände einzusteigen, damit du die Abfahrt genießen kannst, ohne dich in einen Schneeball zu verwandeln.

In diesem Artikel behandeln wir die wichtigsten Themen rund ums Off-Piste-Skifahren, wie zum Beispiel:

  1. Was ist Freeriden bzw. Off-Piste-Skifahren?
  2. Sicherheitsgrundlagen
  3. Die richtige Ausrüstung
  4. Lawinen Einmaleins

Bereit die wilde Seite des Skifahren abseits der präparierten Pisten zu erkunden? Los geht’s!

1. Was macht Freeriden aus und warum ist es so beliebt?

Freeriden bedeutet, abseits der markierten, präparierten Pisten in Skigebieten unterwegs zu sein. Statt der Masse zu folgen, gleitet man über weite Felder unberührten Schnees, vielleicht durch Wälder oder sogar entlang von Klippen. Wenn man noch weiter in die Wildnis vordringt, spricht man oft vom „Backcountry“-Skifahren. Für den Moment bleiben wir aber in der Nähe des Skigebiets – wild, aber nicht zu wild.

Hier ist das Ding: Ich selbst liebe Skifahren, habe Freeriden jedoch noch nicht ausprobiert, und genau deshalb erstelle ich diesen Guide – sowohl für dich als auch für mich! Ich kann jetzt definitiv verstehen, warum so viele Menschen davon begeistert sind. Da ist zum einen der Pulverschnee: dieser leichte, fluffige Schnee, der einem das Gefühl gibt, über Wolken zu schweben. Es klingt nach einer völlig anderen Erfahrung als die harten, festgefahrenen Pisten, die wir sonst kennen.

Und dann ist da noch das Abenteuer. Das Gelände abseits der Pisten ist unberechenbar und herausfordernd, was ein Gefühl von Freiheit vermittelt, das schwer zu übertreffen ist. Es ist nur du und der Berg – und diese Freiheit? Die löst einfach pure Freude aus. Wenn du genauso neugierig (und vielleicht ein bisschen nervös) bist wie ich, dann lass uns gemeinsam herausfinden, wie wir das Freeriden sicher und selbstbewusst angehen können.


2. Sicherheitsgrundlagen (und wie man in einem Stück bleibt)

Bevor du dich kopfüber ins Freeriden stürzt, gibt es eine wichtige Sache, die du wissen musst: Der Berg bringt seine eigenen Herausforderungen mit sich. Das soll dich nicht abschrecken, sondern daran erinnern, dass Sicherheit an erster Stelle steht. Hier ist eine schnelle Liste von Dingen, an die du unbedingt denken solltest:

Lawinenbewusstsein: Lawinen sind echt und gefährlich. Wenn du abseits der Pisten fährst, musst du dir der Lawinengefahr bewusst sein. Mach, wenn möglich, einen Lawinensicherheitskurs. Lerne, das Gelände und die Wetterbedingungen richtig einzuschätzen, und überprüfe immer die Lawinenvorhersage für dein Gebiet.

Überlebensausrüstung:

Transceiver (auch Beacon genannt): Trage ihn immer bei dir. Er sendet Signale, die Rettungskräften helfen, dich zu finden, falls du unter dem Schnee begraben bist.

Schaufel: Nicht nur zum Schneemann bauen. Eine leichte, robuste Schaufel ist entscheidend, um im Falle einer Lawine einen Freund (oder dich selbst) auszugraben.

Probe: Ein zusammenklappbarer Metallstab, der dazu dient, jemanden zu lokalisieren, der im Schnee verschüttet ist.

ABS: Speziell entwickelt, um Skifahrern bei Lawinen zu helfen. Dieses System bläst Luftkissen auf, wenn es aktiviert wird, und hilft dabei, den Skifahrer an der Oberfläche der Lawine zu halten, wodurch die Wahrscheinlichkeit des Begrabenwerdens reduziert wird.

Gehe nicht allein: Auch wenn es offensichtlich scheint, Freeriden ist kein Solo-Abenteuer. Gehe immer mit einem (oder mehreren) Partnern und achte darauf, dass ihr euch gegenseitig sehen könnt. Wenn du es noch nie gemacht hast, buche unbedingt eine Lektion bei einem erfahrenen Instruktor.

In den meisten Fällen ist das Sicherheitskit im Preis der Skischule enthalten, sodass die Teilnehmer sich um nichts kümmern müssen. Falls es nicht bereits gestellt wird, kannst du es ganz einfach im Voraus mieten, um sicherzustellen, dass du bestens vorbereitet für eine sichere und angenehme Erfahrung auf den Pisten bist.

Bleibe in der Nähe des Skigebiets: Als Anfänger solltest du dich nicht zu weit von den präparierten Pisten entfernen. Es gibt jede Menge Abenteuer direkt neben den präparierten Pisten, und du wirst immer noch nah genug dran sein, um im Notfall Hilfe zu bekommen.

3. Das richtige Equipment für das Tiefschnee-Abenteuer

Dein gewohntes Skiequipemt reicht vielleicht für die präparierten Pisten, aber für das Freeriden braucht es etwas mehr. Du solltest sicherstellen, dass deine Ausrüstung den Anforderungen gewachsen ist:

Ski: Freeride-Ski sind jetzt deine neuen besten Freunde. Sie sind breiter als normale Ski, was dir hilft, auf dem Schnee zu bleiben, anstatt darin einzusinken.

Bindungen: Wähle Freeride-Bindungen, die für unebenes Terrain und tieferen Schnee ausgelegt sind. Einige Modelle haben sogar Aufstiegshilfen, falls du den Powder-Feld selbst hinaufwandern möchtest.

Stöcke: Verstellbare Stöcke sind ideal fürs Freeriden – kürzer für den Aufstieg, länger für die Abfahrt.

Helm und Skibrille: Dienen dir als Schutz vor Schneeflocken, oder möglichen abstehenden Ästen von Bäumen


4. Einmaleins für Lawinenbewusstsein

Wir haben Lawinen schon ein paar Mal erwähnt, also lass uns das Thema etwas ausführlicher behandeln. Lawinen entstehen, wenn eine große Schneeschicht sich löst und den Berg hinunterrutscht. Sie können durch Veränderungen im Schnee, plötzliche Wetterumschwünge oder sogar durch jemanden, der darüber fährt, ausgelöst werden. Hier sind einige Tipps, um sicher zu bleiben:

Bleibe auf sicheren Geländen: Sanfte Hänge sind generell sicherer vor Lawinen als steile. Meide enge Rinnen und Gebirgslagen, die mit viel windverfrachtetem Schnee bedeckt sind.

Achte auf Warnzeichen: Wenn der Schnee unter deinen Skiern knackt oder du ein sogenanntes „Whumpf“-Geräusch hörst, ist das ein Warnsignal. Dieses Geräusch ist ein tiefes, dumpfes Geräusch, das auftritt, wenn eine schwache Schneeschicht unter Druck zusammenbricht und oft Instabilität im Schneepack anzeigt. Es bedeutet ein hohes Lawinenrisiko, und du solltest sofort in ein sichereres Gebiet wechseln.

Trage und beherrsche deine Ausrüstung: Lawinenausrüstung zu besitzen ist nur ein Teil der Gleichung – du musst auch wissen, wie man sie benutzt. Übe mit deinem Transceiver, der Sonde und der Schaufel, damit du im Notfall vorbereitet bist.

Professionelle Skilehrer: Skilehrer kennen die Gegend und die Bedingungen in- und auswendig. Sie sind in Lawinensicherheit ausgebildet und teilen dieses Wissen während der Lektionen, um dir zu helfen, sicher zu bleiben und das Beste aus deiner Zeit auf den Pisten zu machen.


Freeriden ist eine der aufregendsten Arten, die Berge zu erleben. Es steckt voller Herausforderungen und atemberaubender Landschaften. Aber mit dem Spaß kommt auch Verantwortung. Respektiere den Berg, respektiere die Bedingungen und stelle sicher, dass du immer gut vorbereitet bist. Schnapp dir deine Ausrüstung, buche einen Freeride-Kurs und geh und erkunde die Berge – aber vergiss nicht, vorher die Lawinenvorhersage zu prüfen.

Wichtiger Hinweis: Dies ist kein Schritt-für-Schritt-Leitfaden oder ein vollständiges Tutorial. Sieh es eher als eine Einführung, um dich für diese fantastische neue Art, die Berge zu erleben, zu begeistern. Wenn ich deine Neugier geweckt habe und du es kaum erwarten kannst, es auszuprobieren, empfehle ich dir dringend, Unterricht bei einem zertifizierten Lehrer zu nehmen, bevor du dich ins Abenteuer stürzt. Bleib sicher, hab Spaß und starte dein Freeride-Abenteuer auf die richtige Weise!

Mehr Abenteuer & Reiseinspiration
Melde dich für unseren Newsletter an und entdecke Sommer- & Winter-Aktivitäten mit speziellen Angeboten für dich.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert