Die richtige Skitechnik: Die besten Übungen für Fortgeschrittene

Skifahren ist für dich kein Neuland? Du bist bereits ein fortgeschrittener Skifahrer und bist auf der Suche nach einer Extraportion Spaß und neuen Abenteuern? Hier erfährst du, wie du das Fahrvergnügen steigern und jedes nur erdenkliche Hindernis auf der Piste überwinden kannst. Das Expertenteam von CheckYeti hat die besten Tipps und Übungen zusammengestellt, die es jedem Fortgeschrittenen erlauben, seine Skitechnik zu perfektionieren, jede Abfahrt sicher zu meistern und obendrein auch noch Neues zu entdecken.

  • Carven: Die Skifahr-Technik der Profis

    Schnittige Schwünge auf den Kanten machen aus einem Hobby-Skifahrer einen wahren Pistenprofi. Die populäre Skidisziplin Carven erfordert eine fortgeschrittene Technik, bei der die Skier beim Schwung aufgekantet werden anstatt zu driften. Dies bringt einen entscheidenden Vorteil mit sich: Geschwindigkeitsverluste gibt es beim Carven praktisch nicht. Genaueres zu den technischen Grundlagen des Carven wird in folgendem Artikel (Carven Tutorial: Die richtige Technik) von der ehemaligen Skirennläuferin Ingrid Salvenmoser erklärt.

    Auch wenn fortgeschrittene Skifahrer die Technik des Carvens schon beherrschen, gibt es zahlreiche Übungen, mit denen der Spaß beim Carven um ein Vielfaches steigt, das Verletzungsrisiko deutlich sinkt und die kantigen Kurven rundum besser gelingen.

    Die besten Carving – Übungen

    Das Carven erfordert besonders viel Muskelkraft, da die Schneeunterlage oft sehr hart und der Widerstand dadurch groß ist. Zudem ist Körperspannung beim Carven besonders wichtig, um das Driften zu vermeiden. Um sich bereits im Vorhinein gezielt auf die Herausforderungen des Carven vorzubereiten, empfiehlt sich ein abwechslungsreiches Ganzjahrestraining, das sowohl auf Kraftaufbau als auch auf Koordinations- und Balancestärkung ausgerichtet ist.

    Das Krafttraining kann ganz einfach in das Workout im Fitnessstudio integriert werden, wenn es nicht schon längst Teil davon ist. Hierbei kann ganz individuell und je nach Vorlieben trainiert werden. Hinsichtlich des Krafttrainings ist der Fokus selbstverständlich auf den Beinapparat zu legen. Die Koordination- sowie Balancestärkung gelingt mit Skigymnastikübungen  besonders gut.

    Um auf der Piste ein besseres Gefühl für die Kanten zu gewinnen, kann man bei langen Schwüngen abwechselnd Außen- und Innenski belasten. Um den Schwierigkeitsgrad der Übung noch zu steigern, kann die Kurve mit dem Innenski eingeleitet werden. Dies hilft, während des Schwungs die Kontrolle zu bewahren, da durch das Carven des Innenskis unnötige, ja sogar hinderliche, Drehbewegungen vermieden werden.

    CheckYeti Tipp: Wer seine Carving-Fähigkeiten auf ein noch höheres Level bringen möchte, erhält in diesem Artikel (Carven Tutorial: Die Renntechnik der Profis) erste Einblicke in die noch sportlichere Disziplin des Race-Carven! Beschrieben von der ehemaligen Skirennläuferin und Skischulleiterin Ingrid Salvenmoser.

    Ingrid Salvenmoser beim Race-Carven.
    Skirennläuferin Ingrid Salvenmoser beim Race-Carven, der Renntechnik der Profis

    Kurzschwung: Wie man auf Steilhängen einen kühlen Kopf bewahrt

    Im Vergleich zu den langgezogenen Schwüngen beim Carven, ermöglicht der Kurzschwung eine flexible Anpassung des Kurvenradius an die Gegebenheiten der Skipiste. Somit können die Skier flexibel gesteuert und das Tempo einfach reduziert bzw. gehalten werden – kurzum ermöglicht der Kurzschwung besonders dynamische Bewegungen. Zudem ist der Kurzschwung am Steilhang oder bei Engpassagen und Ziehwegen in jedem Fall die beste und risikofreieste Technik.

    Aber wie genau ist der Kurzschwung zu bewältigen? Der Kurzschwung besteht aus drei Phasen: Kurvenanfang, Kurvenmitte und Kurfenausgang. Zu Beginn sollte der Körperschwerpunkt leicht über den Skiern liegen, wodurch das Schienbein gegen die Zunge des Skischuhs gepresst wird. Diese Grundposition erleichtert dann das Drehen der Skier. Kurz vor dem Schwung werden die Beine gestreckt.

    In der ersten Phase des Kurzschwungs starten die Zehen mit dem Druckaufbau. Daraufhin greift der Rocker des Skis im Schnee und die Drehbewegung wird eingeleitet. In der Kurvenmitte werden die Beine gebeugt und der volle Sohlenstand eingenommen, d.h. in der Mitte der Kurve sollte Druck aufgebaut werden, um die Skier zu wenden. Am Ende des Kurzschwunges wird nun Druck auf das Skiende ausgeübt.

    Besonders wichtig für enge Kurvenradien und saubere Schwünge ist die Belastung des Talskis, auch Außenski genannt. Hierbei verlangt das Kurzschwungfahren dem Skifahrer zwar besonders viel Kraft und Konzentration ab, dafür können das Fahrtempo und der Kurvenradius allerdings flexibel reguliert werden. Neben der eigentlichen Technik ist der richtige Rhythmus beim Kurzschwungfahren essenziell. Um diesen zu finden, dient der Stockeinsatz als Orientierungshilfe. Der Stock gibt den Takt an; somit leitet der Stockeinsatz den Kurvenwechsel ein.

    Die besten Übungen für das Kurzschwungfahren

    Beste Voraussetzungen für eine saubere Kurzschwungtechnik bieten im Allgemeinen eine gute Ausdauer, ordentliches Krafttraining sowie Skigymnastik. Wer den Kurzschwung allerdings ganz gezielt üben bzw. perfektionieren will, für den gibt es zahlreiche praktikable Übungen.

    Halbmondschneiden: Diese Übung wird im flachen Gelände durchgeführt. Hierbei werden die Skier in leichter Pflugstellung gehalten während das gesamte Körpergewicht auf den Innenski verlagert wird. Das besondere an dieser Übung ist, dass die Kurvenbewegung nicht aktiv eingeleitet wird. Der Skifahrer fährt lediglich auf der Kante vor. Dabei ziehen die Selbststeuerungskräfte der Skier den Fahrer in die Kurve. Jetzt ist der Zeitpunkt, den Außenski zu belasten. Wird diese Übung korrekt ausgeführt, hinterlässt sie halbmondförmige Spuren im Schnee.

    Zwerg-Riese-Übung: Um die Hoch-Tief-Entlastung, d.h. das Strecken und Beugen vor und in der Kurve, zu üben, werden die Arme kurz vor der Kurve gehoben, wodurch der Körper gestreckt wird. In der Kurve werden die Hände hingegen auf die Knie gelegt, wodurch der Körperschwerpunkt wieder sinkt.

    Rhythmus-Übung: Das Rhythmusgefühl kann bei folgender Partnerübung verbessert werden. Der Kurvenwechsel wird bei dieser Trainingsmethode per Zuruf von einem Partner, der weiter abwärts steht, angesagt. Beim Startsignal des Partners wird der Stock eingesetzte und der Kurzschwung durchgeführt.

    CheckYeti Tipp: Am einfachsten und schnellsten lernt man das Kurzschwungfahren vom Skilehrer, dem wahren Kurzschwungexperten. Dieser gibt vor Ort Instruktionen und betreut den Lernprozess aktiv. Im privaten Skikurs oder im Skikurs für Fortgeschrittene gelingt der Kurzschwung im Handumdrehen.

    Tiefschnee: Hochgefühl im Pulverschnee

    Das Tiefschneefahren abseits der Pisten ermöglicht das Erkunden völlig neuen Terrains. Wer schon einmal durch den hüfthohen Tiefschnee geflitzt ist, kennt dieses Gefühl von Freiheit, das Gefühl über Watte zu gleiten. Diese unbezahlbare Erfahrung sollte jeder fortgeschrittene Skifahrer einmal machen.

    Das Freeriden im hüfthohen Tiefschnee gibt einem das Gefühl von Freiheit.
    Freeriden verspricht Spaß und Abenteuer im hohen Pulverschnee

    Wer Tiefschneepassagen bis jetzt vermieden hat, wird durch folgende Tipps, Tricks und Übungen bestimmt zum Tiefschneefan. Obwohl der hüfthohe Schnee das Sichtfeld einschränkt, stellt er einen höheren Widerstand dar, der beim Skifahren überaus vorteilhaft sein kann, da die Tempokontrolle durch die natürliche Bremswirkung des Schnees leichter fällt. Zudem ermöglichen Tiefschneeskier, die besonders weich, breit und lang sind, einen guten Auftrieb, wodurch man federleicht auf dem Schnee gleiten kann ohne einzusinken.

    Trotz der Vorfreude auf das Freeride-Abenteuer steht Sicherheit beim Tiefschneefahren an erster Stelle. Wie auch auf der präparierten Piste gibt es abseits gesicherter Hänge Grundregeln, die jeder Wintersportler beachten sollte.

    Auch das Tiefschneefahren erfordert eine spezielle Technik. Beim Freeriden sollten die Skier etwas enger als üblicherweise geführt werden, da dadurch der Auftrieb verbessert wird. Im Vergleich zur Stellung der Skier ist die Körperposition dieselbe wie beim üblichen Pistenfahren. Allerdings kommt dem Talski eine besondere Rolle zu: Der Talski ist zugleich der Führungsski, der die Richtung vorgibt und den Schwung steuert.

    Die besten Übungen für das Tiefschneefahren

    Da der Drehwiderstand auf weichem Tiefschneeuntergrund größer ist, sollte zuerst auf einem flachen Tiefschneehang geübt werden. Während des Geradeausfahrens werden die Knie abwechselnd leicht gebeugt bzw. gestreckt. Dadurch tauchen die Skier ab und auf, wodurch man als Skifahrer lernt, den Untergrund einzuschätzen. Außerdem ist dies dieselbe Bewegung, die beim Kurvenfahren im Tiefschnee durchgeführt wird.

    Im zweiten Schritt werden leichte Richtungsänderungen nach links bzw. rechts hinzugefügt. Hierbei sollte darauf geachtet werden, diese möglichst rhythmisch durchzuführen und eine Rücklage zu vermeiden. Durch diese Übungen bekommt man ein Gefühl für den Tiefschnee und die Bewegungsdynamik der Skier und wird auf steilere Tiefschneeabfahrten vorbereitet.

    CheckYeti Tipp: Fortgeschrittene Skifahrer ohne besondere Tiefschneeerfahrung, die mitunter nicht ortskundig sind, sollten ihre Touren nur in Begleitung eines Bergführers beschreiten. Der Arlberg gilt als ein Tiefschnee-Paradies! Ein besonderes Highlight sind die Freeride Touren mit dem ehemaligen Tiefschnee Weltmeister Toni Zangerle.

    Weitere Infos zu den Freeride Touren am Arlberg >

    Buckelpiste: Die Königsdisziplin des Skisports

    Lästige Schneebuckel, die einem die Abfahrt erschweren – wer kennt sie nicht? Das Buckelpistenfahren wird definitiv nicht ohne Grund die Königsdisziplin des alpinen Skilaufs genannt. Leider entstehen Buckel auf vielbefahrenen Pisten ganz von selbst, was sie zum ständigen Begleiter eines jeden Skifahrers macht. Dieser benötigt Mut, Muskelkraft und die richtige Technik, um Buckelpisten mit über 30 cm hohen Hügeln zu bewältigen.

    In der Ausgangsposition beim Buckelfahren steht man mit leicht gebeugten Hüft-, Knie- und Fußgelenken, um den Stoß möglichst schonend abzufedern. Der Körperschwerpunkt ist hierbei leicht über den Skiern, die bei dieser Disziplin enger als normalerweise geführt werden.

    Im Vergleich zum “normalen” Skifahren ist der Kurvenwechsel auf der Buckelpiste genau umgekehrt: Die Kurve wird bereits während der Beugung der Knie eingeleitet, gestreckt werden die Beine dann während der Kurvensteuerung im Wellental. Hierbei sollte der Kantendruck aufgebaut werden. Ungeübte Buckelpistenfahrer sollten am besten am Zenit des Buckels starten, da so mit möglichst geringer Geschwindigkeit begonnen werden kann.

    Die besten Übungen für das Buckelfahren

    Grundsätzlich stellt Konditionstraining, das ganz einfach im Fitnessstudio absolviert werden kann, eine gute Grundlage für das Meistern einer Buckelpiste dar. Einmal vor Ort auf der Piste sollte am Anfang immer eine schräg zum Hang verlaufende Spur gewählt werden, da die Geschwindigkeit hier noch nicht allzu hoch ist. Zudem sollte die Kurzschwungtechnik (s.o. Kurzschwung: Wie man auf Steilhängen einen kühlen Kopf bewahrt) bereits gut sitzen, da diese beim Buckelpistenfahren vorausgesetzt wird. Kurzschwünge sind bei dieser Teildisziplin deshalb essenziell, weil sie das kontrollierte Steuern auf der von Hügeln übersäten Piste ermöglichen.

    Grundsätzlich wird empfohlen, die Buckelfahr-Technik zu allererst auf welligem Gelände zu üben. Hierbei sollte eine Spur gewählt werden, die dann auch konsequent befahren wird: Entweder kurvt man über die Buckel oder durch die Buckeltäler. Wer sich beim Kurvenziehen auf dem Buckel noch unsicher fühlt, kann seine Technik an einem “Dachfirst” am Pistenrand üben. Zuerst wird auf den Wellenscheitel gefahren, einmal dort, werden die Beine angewinkelt und die Skispitzen talabwärts gedreht, wodurch man in das Wellental rutscht.

    Erst einmal sicher auf den Skiern, kann das Training noch gesteigert werden, indem die beiden Fahrstile (über die Buckel oder durch Buckeltäler) kombiniert werden oder Buckel sogar übersprungen werden.

    Schwarze Piste: Tipps und Tricks für eisige Pisten

    Schwarze Pisten gelten als die schwersten Pisten. Von den einen gemieden, werden sie von Adrenalinjunkies geliebt. Doch wie können fortgeschrittene Skifahrer vereiste schwarze Pisten im Handumdrehen meistern und wieder sicher und heil im Tal ankommen? Die Zauberformel heißt Aufkanten: Hierbei liegt der Knackpunkt bei der Geschwindigkeitskontrolle, die durch einen hohen Aufkantwinkel erzeugt wird.

    Beim Aufkanten kippen die Knie richtung Hang, wobei der Talski besonders stark belastet werden sollte. Dies bewirkt man, wenn der Oberkörper über den Talski gebeugt wird. Durch diese Technik wird lästiges Rutschen auf eisigen Platten vermieden.

    Die besten Übungen für schwarze Pisten

    Wer das Aufkanten üben möchte, kann seine Hände unterstützend auf die Knie legen und diese gegen den Untergrund drücken. Durch den erhöhten Druck fällt das Aufkanten augenblicklich leichter. Sich weiter abwärts befindende Freunde, Begleiter oder Skilehrer können bei guter Ausführung besonders viel Skibelag sehen.

    Durch Aufkanten meistert man jede schwarze Piste.
    Ingrid Salvenmoser beim starken Aufkanten mit Belastung des Talski und Kippen der Knie Richtung Hang

    Um das Tempo möglichst leicht steuern zu können, empfiehlt es sich langsam zu starten und die Kurven weit aus der Falllinie herauszufahren. Dies erzeugt eine höhere Bremswirkung und verhindert somit eine unnötige Beschleunigung. Es ist auch empfehlenswert, die Skier mit etwas breiterem Abstand zu führen, um die eigene Standfläche und damit gleichzeitig die Stabilität und Balance zu erhöhen. Auch beim Aufkanten wirkt diese breitere Skistellung unterstützend, da das Kippen der Knie richtung Hang durch den vergrößerten Abstand zwischen den Beinen leichter fällt. Grundsätzlich sollten alle Übungen auf flacheren Pisten stattfinden, da hier das Verletzungsrisiko deutlich niedriger ist.

    CheckYeti Tipp: Adrenalinjunkies unter den fortgeschrittenen Skifahrern kommen im Skigebiet Kitzbühel besonders auf ihre Kosten. Auf der berühmt-berüchtigten Weltcup-Abfahrt Streif wird sogar bei den Profis eine Extraportion Adrenalin ausgeschüttet.

    Hier können Skikurse für Fortgeschrittene auch mit privatem Guide gebucht werden >

     

    Fedora von CheckYeti

    Als Salzburgerin bin ich schon mit 3 Jahren das erste Mal auf Skiern gestanden. Seither ist das Skifahren für mich ein ganz besonderes Highlight der Wintersaison!

     

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